Wer in Großbritannien zu einem „Afternoon Tea“ eingeladen wird, sollte die Tee-Etikette kennen, um sich nicht zu blamieren. Unkenntnis oder die Missachtung der Regeln gelten als ein Zeichen für fehlende Erziehung und für schlechtes Benehmen. Beim nachmittäglichen Teekränzchen in England übernimmt stets die Dame des Hauses die Rolle der Gastgeberin und sie allein übernimmt auch das Einschenken des Tees. Der Gast schenkt sich seinen Tee nie selbst ein, dies gilt als grobe Unhöflichkeit.

Die Vorbereitungen für den Teegenuss

In Großbritannien wird der Tee entweder mit Zitrone oder mit Milch getrunken. Die sogenannte „Clotted Cream“, eine Art dicker Rahm, der aus roher Kuhmilch hergestellt wird, gehört niemals in den Tee, da sie den Geschmack verfälscht. Umstritten ist, ob zuerst die Milch oder der Tee in die Tasse kommen. Wer von der Tee-Etikette keine Ahnung hat, sollte am besten die anderen Gäste beobachten, wie sie mit dem heiklen Thema umgehen. Für die Zitrone liegt stets eine Art Zange oder eine filigrane Gabel bereit, sodass der Gast sich bei der Zitrone selbst bedienen kann. Ein sehr großer Fauxpas besteht darin, Milch und Zitrone in den Tee zu geben, denn die Säure des Zitronensaftes bringt die Proteine in der Milch zum Gerinnen.

Wie wird laut Tee-Etikette richtig gerührt?

Rühren ist im Rahmen der britischen Tee-Etikette nicht gleich rühren. So sollte auf jeden Fall vermieden werden, dass der Löffel während des Rührens den Rand der Porzellantasse berührt, was ein unangenehmes, klirrendes Geräusch zur Folge hat. Um dies zu vermeiden, gibt es einen einfachen Trick: Den Löffel nicht in der Tasse kreisen lassen, sondern ihn nur leicht Hin und Her schwenken. Auf gar keinen Fall ist der Löffel so zu halten, dass Teetropfen zurück in die Tasse fallen. Besser ist es, eine Art Paddelbewegung zu machen und den Löffel anschließend möglichst geräuschlos auf der Untertasse abzulegen.

Die Teetasse perfekt halten

Um die Tasse perfekt zu halten, wird der Zeigefinger bis zum ersten Knöchel durch den Henkel geschoben, während der Daumen gleichzeitig auf dem Henkel liegt, der Mittelfinger ruht unter dem Henkel. So lässt sich die Tasse angenehm und vor allem dezent halten. Dass der kleine Finger dabei abgespreizt sein muss, was im Übrigen auch für den Ringfinger gilt, ist jedoch ein Irrglauben. Wer alles richtig machen will, krümmt diese beiden Finger leicht zurück, und zwar so, dass die Fingerspitzen in Richtung des Handgelenks zeigen.

So wird der Tee getrunken

Getrunken wird der Tee mit kleinen und vor allem leisen Schlucken, schlürfen ist eine Unart. Essen mit einem Schluck Tee hinunterzuspülen, gilt als peinlich und gewöhnlich. Erst werden die kleinen leckeren Teebrötchen, die Scones gegessen und danach nimmt man einen Schluck Tee.

Fazit

Undenkbar ist es, während der Teestunde zu rauchen. Der Tabak verdirbt das Aroma des Tees und viele Gastgeberinnern fassen es als eine Beleidigung auf, wenn der Gast beim „Afternoon Tea“ nach einem Aschenbecher fragt. Das Schlimmste, was während einer Teestunde passieren kann, ist, dass einer der Gäste sein Teebrötchen oder sein Muffin in den Tee tunkt. Wer so etwas wagt, wird unter Garantie nie wieder eingeladen.

M.Irfan

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