Einen Partner oder eine Partnerin zu lieben, ist normal, aber sich selbst zu lieben, fällt den meisten Menschen sehr schwer. Warum ist die Liebe zu sich selbst eigentlich so kompliziert? Vielleicht weil es zu viele Vorurteile gibt, denn Menschen, die sich selbst lieben, gelten schnell als arrogant, als selbstverliebt und nicht selten als Narziss. Dabei ist Selbstliebe die Liebe zu einem Menschen, den man am besten kennt, denn jeder weiß, welche Schwächen und Stärken er hat. Wer Selbstliebe lernen will, muss diese Schwächen und Stärken akzeptieren. Alle, die damit ihre Schwierigkeiten haben, werden es schwer haben und die Selbstliebe lernen wird zu einem Kraftakt.

Zwei verschiedene Dinge

Selbstverliebtheit und Selbstliebe sind grundverschieden, aber sie werden leider immer noch in den gleichen Topf geworfen. Hierbei taucht immer wieder Narziss auf, eine Gestalt aus der griechischen Mythologie, die sich unsterblich in das eigene Spiegelbild verliebt hat. Narzissmus hat mit Selbstliebe nichts zu tun, sondern mit einer Selbstüberhebung. Wer zum Narzissmus neigt, hat einen überhöhten Anspruch an sein Ich, er überschätzt sich selbst und ist immun gegen jede Form der Kritik. So etwas heißt aber nicht, dass er sich selbst liebt und sich so annimmt, wie er ist.

Selbstliebe hat also nichts mit Selbstverliebtheit zu tun, sondern mit Selbstachtung und Selbstannahme. Wer sich selbst liebt, ist kein Egoist, denn Selbstliebe macht es einfacher, auch andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Selbstliebe lernen macht tolerant.

Warum ist Selbstliebe lernen so wichtig?

Selbstliebe lernen kann der Schlüssel zu Glück und Zufriedenheit sein, aber viele Menschen haben ihre Probleme damit, sich selbst zu lieben. Dabei ist Selbstliebe lernen im Grunde sehr einfach. Wer sich selbst gut behandelt und Rücksicht auf die eigenen Bedürfnisse nimmt, liebt sich auch selbst. Wer Selbstliebe lernen will, muss nicht nach Zuneigung streben, er hat bereits die Gewissheit, dass er gut genug für sich selbst ist. Sich selbst zu lieben macht immer unabhängig, da niemand mehr auf den Zuspruch und die Anerkennung von anderen Menschen angewiesen ist. Dies sorgt nicht nur für eine emotionale, sondern zugleich für eine mentale Freiheit.

Menschen, die sich selbst nicht lieben, sind auf die Zuneigung und Liebe von außen angewiesen, was auf Dauer unglücklich macht. So etwas ist immer der Fall, wenn der Wunsch nach Zuneigung und die Sehnsucht nach Liebe nicht erfüllt werden.

Aus diesem Grund ist Selbstliebe lernen wichtig, denn wer mit sich selbst gut zurechtkommt, strahlt das auch auf andere Menschen aus. Authentizität und die Liebe zu sich selbst sind sehr eng miteinander verbunden. Selbstliebe bedeutet, keiner muss sich mehr verstellen, um anderen zu gefallen, er wird von sich aus als positiver Mensch wahrgenommen.

Macht Selbstliebe im Leben erfolgreicher?

Jeder Mensch muss in seinem Leben mit Kritik, mit persönlichen Rückschlägen, mit Fehlern und vielen Problemen fertig werden. Sie gehören einfach dazu und können leider nicht ignoriert werden. Selbstliebe lernen ist allein deshalb schon sinnvoll und hilfreich, um besser mit den Fallstricken des Lebens umgehen zu können. Wer sich selbst liebt, wird lernen, an Problemen und Fehlern zu wachsen, jedoch ohne dabei ständig die Schuld bei sich selbst zu suchen. Selbstliebe hilft außerdem dabei, nicht zu früh aufzugeben, sondern weiter auf das gesteckte Ziel hinzuarbeiten.

Das Gefühl, mit sich selbst nicht zufrieden zu sein, kennt wahrscheinlich jeder. Menschen, die die Selbstliebe lernen müssen, lassen ihren Frust und ihre Unzufriedenheit oft an anderen aus. Diejenigen, die aber bereits gelernt haben, sich selbst zu lieben, sind offen, positiv und gehen vor allem freundlich mit ihren Mitmenschen um.

Warum ist es so schwer, sich selbst zu lieben?

Es gibt viele Gründe und Ursachen, warum viele Menschen Selbstliebe lernen müssen. Nicht selten liegen die Gründe in der Kindheit, in der es an bedingungsloser Liebe gefehlt hat. In vielen Familien fehlt es an dieser Liebe, Kinder bekommen zu wenig Zuwendung und zu viel Kritik. Dies passiert vonseiten der Eltern nicht immer in böser Absicht, sie wollen vielmehr ihre Kinder auf die kommenden Probleme im Leben „vorbereiten“. In der Folge entwickeln sich nicht nur Minderwertigkeitskomplexe, sondern auch die Unfähigkeit, sich selbst zu lieben. Anstatt zu lernen, sich selbst als liebenswert und positiv zu betrachten, wird versucht, das Bedürfnis nach Respekt, Zuspruch und Liebe von außen zu bekommen.

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Jedes Kind sollte bedingungslos geliebt werden und auch Selbstliebe lernen. Geschieht dies nicht, dann wird es später sehr schwer, Liebe zu sich selbst zu entwickeln. Bei vielen Menschen ist es sogar unmöglich, sie sehen sich selbst als Versager, sie fokussieren immer wieder um die eigenen Fehler und es fällt ihnen sehr schwer, ein positives Bild von sich zu zeichnen.

Dazu gesellt sich neben Selbstzweifel noch die Frage: Wie es schaffen andere, mit einem Menschen zu leben oder arbeiten zu können? Dieses Szenario führt letztendlich zur Selbstablehnung und nicht selten zu schweren Depressionen.

Selbstliebe lernen – es ist ganz einfach

Sich selbst lieben, klingt zunächst einmal komisch. Es hört sich nach Arroganz, nach Egoismus und nach Selbstverliebtheit an, also genau so, wie niemand wahrgenommen werden möchte. Wer Selbstliebe lernen will, darf sein Selbstbild nicht verzerrt sehen, sonst wird der Betroffene immer wieder von sich behaupten, wie schlecht er ist. Selbsthilfe lernen heißt sich positiv zu sehen, und zwar immer unabhängig von seinem Aussehen und seiner Leistungen. Falls dies gelingt, dann wurde bereits ein wichtiges Etappenziel erreicht.

Was das Erlernen der Selbstliebe schwierig machen kann, ist, diese Selbstliebe als ein Grundgefühl zu betrachten, was ein lebenslanger Begleiter ist. Selbstliebe lernen ist ein Prozess, auf den jeder selbst Einfluss nehmen kann und dessen Übungen sich jeder aneignen muss. Das Ganze passiert nicht von heute auf morgen, denn jeder hat ein anderes Bild von sich selbst. Im Grunde ist es einfach, sich selbst zu lieben, man muss nur wissen, wie es geht.

Was muss sich ändern?

Leider gibt es noch keine Kurse in der Volkshochschule, in denen Selbstliebe lernen auf dem Programm steht. Allgemein gilt es, vier sehr wichtige Punkte zu beachten:

  • Den Umgang mit den eigenen Gefühlen
  • Die eigene Wahrnehmung
  • Die eigenen Gewohnheiten
  • Das eigene Handeln

Diese Punkte können nicht einfach so nach Plan abgearbeitet werden, auch lässt sich die Reihenfolge nicht starr festlegen, sie müssen vielmehr Hand in Hand miteinander gehen. Diese wichtigen Punkte verschmelzen im Idealfall und wer Selbstliebe lernen möchte, sollte sie nach Möglichkeit immer im Hinterkopf haben. Diese Punkte auch in die Tat umzusetzen, ist mit Konsequenzen verbunden, was ebenfalls heißt, dass jeder ehrlich zu sich selbst sein muss. So ist es beispielsweise wichtig, sich selbst als den besten Freund zu betrachten. Hat der beste Freund keinen so guten Tag erwischt, wird er getröstet und falls er Fehler macht, dann ist Verständnis angesagt. Wer mit sich selbst nicht zufrieden ist, sollte sich seiner Stärken bewusst sein und nicht ständig über seine Schwächen nachdenken.

Jeden Tag etwas Neues entdecken

Jeder Tag bringt neue Eindrücke und selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind, so können sie doch dabei helfen, sich selbst zu lieben. Was war an diesem Tag positiv? Am Abend eine Liste zu machen und alles aufzuschreiben, was an diesem Tag positiv war, kann dabei hilfreich sein. Auf diese Weise ist der Lernprozess einfacher, positive Dinge wahrzunehmen, die schließlich zu einem besseren Selbstbild führen.

Es kann nicht schaden, einmal stolz auf sich selbst zu sein und sich selbst zu einem Erfolg zu gratulieren. Sich selbst auf die Schulter zu klopfen, ist der bessere Weg, als immer nur darauf zu warten, dass andere es tun.

Keine Vergleiche anstellen

Wer Selbstliebe lernen will, sollte keine Vergleiche anstellen. Es ist kontraproduktiv, sich in den sozialen Netzwerken Posts von Menschen anzusehen, die ihren durchtrainierten Körper zur Schau stellen. Wer nur traurig auf die eigenen „Rettungsringe“ schaut, kann sich nicht selbst lieben, sondern nur einen anderen beneiden. Selbstliebe lernen heißt zu sagen: na und? Ich finde mich schön, so wie ich bin und nur meine Meinung zählt. Ein durchtrainierter Körper oder Bilder von einem super teuren Urlaub, dies alles sind nur winzige Ausschnitte aus einem Leben. Alle, die Selbstliebe lernen wollen, müssen ihr eigenes Leben in den Mittelpunkt stellen und sich in erster Linie für sich selbst interessieren.

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Selbstliebe und zwischenmenschliche Beziehungen

Kann jemand, der Selbstliebe lernen muss, überhaupt einen anderen Menschen lieben? Natürlich ist so etwas möglich, aber die Empfindungen sind hier etwas kompliziert. Menschen, die sich nicht selbst lieben können, gehen davon aus, dass auch kein Anderer sie lieben kann. Diese Aussage ist natürlich Unsinn, denn wer sich verliebt, akzeptiert die Stärken sowie die Schwächen des Anderen, was diejenigen, die keine Selbstliebe kennen, nicht können. Grundsätzlich gilt: Jeder kann einen anderen Menschen immer nur so viel lieben, wie er sich selbst liebt. Ganz gleich, aus welcher Perspektive die Liebe auch betrachtet wird, die Selbstliebe ist der Schlüssel zu jeder zwischenmenschlichen Beziehung.

Nur wer Selbstliebe lernt und seinen Selbstwert kennt, kann den anderen so akzeptieren, wie er ist. Unglückliche Beziehungen haben immer eines gemeinsam: Die Person, die unglücklich ist, bricht aus der Beziehung nicht aus, weil sie Angst hat, außerhalb der Beziehung nicht mehr geliebt zu werden. Dieses Zusammenleben macht auf Dauer krank, denn hier fehlt es nicht nur an Selbstliebe, sondern zudem an der Erkenntnis, dass der Partner oder die Partnerin ebenfalls keine Liebe empfinden.

Sich selbst keine Schuld geben

Selbstzweifel und Schuld sind ein Teufelskreis, aus dem das Aussteigen nicht einfach ist. Selbstliebe lernen bedeutet in erster Linie, die Selbstzweifel abzulegen und damit auch, sich ständig schuldig zu fühlen. Wenn Kinder sich von den Eltern nicht genug geliebt fühlen, geben sie meistens sich selbst die Schuld und nicht den Eltern. So kommen erste Zweifel an sich selbst auf, die anschließend im Erwachsenenleben dazu führen, dass die Liebe zu sich selbst vollkommen fehlt. Kinder geben sich die Schuld, wenn die Eltern viel arbeiten und suchen die Fehler bei sich, wenn Vater und Mutter sich mehr um das neue Baby kümmern. Besonders erschreckend an diesen Schuldfragen und Selbstzweifeln im Kindesalter ist, dass die Kinder fest davon überzeugt sind, dass dieser Zustand unveränderbar ist.

Dies ist aber nicht der Fall, denn wer Selbstliebe lernen will, muss sich zugleich mit den beiden wichtigen Aspekten Schuld und Selbstzweifel beschäftigen. Viele gehen für diese Lektion zurück in ihre Kindheit und müssen als Erwachsene erkennen, dass sie auf keinen Fall eine Schuld trifft. Wer dies erkennt, wird auch in der Lage sein, sich selbst zu lieben.

Zeit für sich selbst nehmen

Hand aufs Herz: Wer nimmt sich heute noch ausreichend Zeit für sich selbst? Kaum jemand, denn das moderne Leben ist geprägt von Hektik und ständig neuem Stress. Selbstliebe lernen ist ebenfalls die Abkehr vom Stress und das Ziel, mehr an sich selbst zu denken. Nicht jeder, der an sich denkt und Zeit für sich nimmt, ist ein Egoist. Fürsorge für sich selbst zu übernehmen ist eine Lektion, die jeden betrifft, der Selbstliebe lernen will. Einfach mal das Smartphone ausmachen und stattdessen ein interessantes Buch lesen, auch wer schon immer malen wollte, sollte jetzt damit anfangen und sich dabei von niemandem stören lassen.

Selbstliebe lernen ist immer mit einer steigenden Selbstfürsorge und mit mehr Selbstwertgefühl verbunden. Wer mehr für sich selbst tut, steigert damit genauso sein Selbstwertgefühl und seine Selbstliebe. Wer also mehr Zeit mit sich selbst verbringt, wird schneller die Selbstliebe lernen.

Sich selbst beobachten

Wer Selbstliebe lernen möchte, sollte sich einmal 24 Stunden lang selbst betrachten und dabei ehrlich sein. Falls negative Gedanken über sich selbst und das eigene Handeln aufkommen, einfach laut Stopp rufen. Wer möchte, kann die Gedanken noch aufschreiben und wird mit Sicherheit am Ende des Tages sehr überrascht sein, wie tief das negative Denken über sich selbst schon verankert ist.

Selbstliebe lernen: Wie fange ich an? [Videotipp]

Fazit

Wer nur die eigenen Fehler sieht, immer bei sich zuerst die Schuld sucht und sich selbst übermäßig stark kritisiert, sollte Selbstliebe lernen. Jeder muss sich darüber im Klaren sein, dass es das Leben nicht einfacher macht, wenn die eigenen Erfolge und Leistungen kleingeredet werden. Wer sich selbst lieben möchte, muss zuerst seine Denk- und Verhaltensweisen ändern, alte Strukturen aufbrechen und zu sich selbst immer wieder und so oft es geht JA sagen.

M.Irfan