Wenn der Staat eine Möglichkeit sieht, Geld zu verdienen, wird nicht lange überlegt, sondern dazu gleich das passende Gesetz ausgearbeitet. So geschehen bereits vor der letzten Bundestagswahl, als das Land noch von einer Großen Koalition regiert wurde und der heutige Bundeskanzler Olaf Scholz noch Finanzminister war. Seit dem 1. Juni 2022 ist das Gesetz zu E-Zigaretten jetzt in Kraft und es soll in erster Linie der Suchtprävention dienen.

Die Preise steigen weiter

Das noch einmal überarbeitete sogenannte Tabaksteuermodernisierungsgesetz stellt E-Zigaretten auf die gleiche Stufe wie die „richtigen“ Zigaretten. Der Grund dafür ist einfach, denn viele der E-Liquids enthalten Nikotin. Auf diese Weise bergen diese Liquids für E-Zigaretten das gleiche Suchtpotenzial wie die klassischen Tabakwaren. Daher müssen sie ebenfalls gleich behandelt, also auch höher besteuert werden. Seit dem 1. Juli 2022 sind die Preise für E-Zigaretten und Liquids kräftig angehoben worden. Gleichzeitig gibt es eine Übergangsregelung für den Zeitraum vom 1. Juli 2022 bis zum 1. Februar 2023. In diesem Zeitrahmen dürfen die Händler ihre Lagerbestände, die vor der Gesetzesänderung eingekauft wurden, noch zum alten Preis verkaufen. Für die neue Ware gilt dann der neue Preis.

Was wird alles besteuert?

Wer jetzt vielleicht denkt: Dann kann ich ja mein Liquid selber mischen, hat Pech gehabt, denn die Steuer wird auf alle Flüssigkeiten erhoben, die für eine E-Zigarette genutzt werden. Gemeint sind damit die Shortfills, die Shots, die Longfills, die Aromen und die Basen. Zudem spielt es keine Rolle, wie viel Nikotin in den jeweiligen Flüssigkeiten enthalten ist. Pro Milliliter fallen 16 Cent an und damit sind die Preise enorm gestiegen. Hat beispielsweise ein Liter Base zehn Euro gekostet, dann ist der Preis seit dem 1. Juli 2022 auf sagenhafte 170 Euro gestiegen. Was aber besonders teuer wird, ist das Selbstmischen der Liquids. Nur kleinere Einheiten, wie die fertig gemischten zehn Milliliter, sind bei der Preissteigerung nicht ganz so hart betroffen.

Günstiger als Rauchen

Wenn am 1. Januar 2023 die Preise um weitere 16 Cent angehoben werden und das Ganze bis zum Jahr 2026 so weitergeht, bleibt das Vaping trotzdem noch günstiger als das klassische Rauchen. Zudem gibt es ja auch noch die Übergangsfrist bis zum 1. Februar 2023. Für alle, die E-Zigaretten rauchen oder ihre Liquids nach ihrem Geschmack selbst zusammenstellen, bleibt noch eine kleine Gnadenfrist. Wer sparen will, sollte einfach nach alten Lagerbeständen schauen und vielleicht schon mal vorsorgen. Ärgern lohnt sich insofern nicht, weil auch alle „normalen“ Zigaretten, Zigarren, Zigarillos und der Tabak zum Selbstdrehen sehr teuer geworden sind.

Fazit

Fast jeder, der dampft, hat sich wahrscheinlich schon einmal die Frage gestellt, ob er seine Liquids nicht selbst mischen soll. Dies hat einige Vorteile, denn so bekommt jeder sein Lieblingsliquid, günstiger wird es aber leider nicht. Was bleibt, ist das immer individuelle Dampferlebnis und dass der Konsument das Gefühl hat, die Kontrolle über den Geschmack und über die Entwicklung des Dampfes zu haben. Da die Auswahl an Aromen mehr als groß ist, macht es natürlich Spaß, hin und wieder eine andere Mischung auszuprobieren, jedoch nimmt es auch eine Menge Zeit in Anspruch, die Mischungen herzustellen.

M.Irfan