Der Markt für fair gehandelte und nachhaltige Mode wächst immer weiter. Mittlerweile sind es nicht mehr nur die kleinen Nischenunternehmen, die sich für nachhaltige Mode stark machen. Auch die großen Modeketten haben heute ihre eigenen Eco-Linien und das kommt gut an. Vor allem die junge Kundschaft will trendige Mode kaufen, aber sie muss nachhaltig hergestellt sein. Was macht diese nachhaltige Mode eigentlich so besonders und was müssen Kunden beim Kauf unbedingt beachten?

Die meisten interessiert es nicht

Waren es früher vier Kollektionen im Jahr, so sind es heute zwölf. Die großen Modeketten bringen in einem immer kleineren Abstand immer mehr Mode auf den Markt. Leider sinken dabei nicht nur die Preise, mehr und mehr lässt auch die Qualität nach. Jeder Deutsche kauft sich pro Jahr 70 neue Kleidungsstücke, angefangen von der Unterhose bis zum Mantel und die meisten achten nicht auf nachhaltige Mode. Die breite Masse interessiert sich nicht dafür, ob ein Kleid oder eine Bluse fair oder umweltschonend hergestellt wurde. Deutlich wird jedoch, dass es einen Gegentrend gibt. Neben einem ökologisch einwandfreien Material möchten immer mehr Menschen, dass die Kleidung, die sie tragen, auch unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen entsteht.

So viele Unterschiede

Was genau ist eigentlich nachhaltige Mode? Was bedeutet Eco und was ist fairer Handel? Es gibt große Unterschiede in der Modewelt und viele Begriffe, die die Kunden nicht richtig zuordnen können. Handelt es sich um faire Mode, dann heißt das: Entlang der Produktionskette gibt es gute Arbeitsbedingungen und einen fairen Lohn. „Grüne Mode“ besteht aus ökologisch abbaubaren Materialien, bei denen auf Chemie weitgehend verzichtet wird. Die beiden Begriffe fair und grün lassen sich unter Eco-fair zusammenfassen. Schwieriger wird es bei nachhaltiger Mode. Das, was nachhaltig ist und was nicht, interpretiert jeder Designer und jedes Modelabel für sich. Die meisten Label setzen daher Schwerpunkte oder sie spezialisieren sich auf nur einen ökologischen oder fairen Aspekt. Es gibt nur wenige Unternehmen, die beides vereinen.

Wie erkennt der Kunde nachhaltige Mode?

Ob eine Modefirma nachhaltige Mode anbietet, zeigt sich an den zertifizierten Siegeln, die sich meist im Etikett befinden. Wer mehr über die Siegel wissen will, sollte sich die App „Siegelklarheit“ auf sein Smartphone laden. Das Bundesentwicklungsministerium hat diese App initiiert, die kostenlos bei iTunes oder im Google Play Store erhältlich ist. Sie hilft dabei, sich genau zu informieren, was nachhaltig, ökologisch und fair heißt. Bekannt ist der Global Organic Textile Standard, kurz GOTS oder das Siegel der Internationalen Arbeitsorganisation ILO. Beide Siegel werden nach sehr strengen Kriterien vergeben. Handelt es sich um eine Produktion aus dem Ausland, dann ist das bluesign Siegel wichtig, das ebenfalls auf nachhaltige faire Mode hinweist.

Fazit

Anzunehmen, dass faire, ökologisch und nachhaltig produzierte Mode teuer sein muss, ist ein Irrtum. Die großen Modeketten beweisen, dass es auch mit kleinem Budget möglich ist, schicke Mode aus Biomaterialien zu kaufen. Wer sich ganz gezielt für diese nachhaltigen Kollektionen interessiert, zeigt der Modekette, wohin der Weg in der Zukunft gehen soll. Wenn es jedoch um die beste Umwelt- und Ökobilanz geht, ist Secondhand Mode einfach nicht zu toppen.

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Redaktion